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Spezi­fische Phobie

Spezifische Phobien beschreiben übermäßig stark ausgeprägte Ängste vor bestimmten Situationen oder Objekten, zum Beispiel Spinnen.

Spezifische Phobie

Spezifische Phobien beschreiben übermäßig stark ausgeprägte Ängste vor bestimmten Situationen oder Objekten, zum Beispiel Spinnen.

Was ist eine spezifische Phobie?

Spezifische Phobien sind übermäßig stark ausgeprägte, übersteigerte Ängste vor bestimmten Situationen oder Objekten. Typische und häufig auftretende Beispiele sind die Angst vor Spinnen (Arachnophobie), Höhenangst (Akrophobie), Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie), Flugangst (Aviophobie), Angst vor Spritzen (Trypanophobie), Angst vor Blut (Hämatophobie), Zahnarztangst (Dentalphobie) oder die Angst vor dem Erbrechen (Emetophobie).
Im Alltagsleben oft Anlass für Unverständnis oder gut gemeinte Belehrungen, sind spezifische Phobien für Betroffene sehr reale Ängste, die sich bis hin zu panikartigen Anfällen steigern können. Die phobischen Objekte oder Situationen werden nach Möglichkeit gemieden, was zu einer echten Beeinträchtigung im täglichen Leben führen kann.
Es kommt nicht selten vor, dass spezifische Phobien mit depressiven Verstimmungen einhergehen, die im Zuge der Therapie ebenfalls umfassend behandelt werden.

Unser Therapie-Konzept.

Wir behandeln auf Basis der evidenzbasierten Medizin, mit den Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie. Stets nach dem aktuellsten Stand der klinischen Forschung. Was uns wichtig ist: Kein Patient ist wie der andere. Und keine Therapie ist wie die andere. Gemeinsam mit Ihnen und auf Augenhöhe entwickeln wir Ihren individuellen Therapieplan. Sie gestalten immer nach Ihren persönlichen Vorstellungen mit.

Kernstück der Therapie

Aufgrund der Vielzahl spezifischer Phobien werden fünf Grundtypen unterschieden: „Tier-Typus“ (Angst vor Spinnen, Schlangen, Hunden, Ratten etc.), „Umwelt-Typus“ (Angst vor Höhe, Gewitter, Wasser etc.), „Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus“ (Angst vor Blut, Nadeln, Impfungen etc.), „situativer Typus“ (Angst vor engen Räumen, Tunneln, Brücken, Fahrstühlen, Autofahren, vor dem Fliegen etc.) und „anderer Typus“ (Angst vor Ansteckung, dem Ersticken, Erbrechen etc.).
Nach entsprechender Vorarbeit, und nach Ihrem Tempo, liegt der Fokus der Therapie auf der Konfrontation mit den angstbesetzten Situationen und Objekten. Diese Technik wird „Reizkonfrontation“ oder „Expositionstherapie“ genannt. Und erfolgt zunächst therapeutengeleitet, später in Eigenregie. Die Konfrontation wird graduiert von schonenden Expositionen bis massiert („Flooding“) durchgeführt und kann „in sensu“ (Vorstellungsübungen), „in vivo“ (tatsächliche, äußere Reize), mit Hilfe virtueller Realität (VR-Brille) oder im Rahmen sogenannter „Health Games“ stattfinden.

Beispiel Spinnenphobie: Beginnend mit der Lektüre über die gefürchteten Tiere, wird im Weiteren mit Bildern und Filmen gearbeitet. Später dann mit „Augmented Reality“ (Projektion einer virtuellen Spinne in die Umgebung), gefolgt von der Exposition mit echten Spinnen, zum Beispiel Weberknechten und, nach entsprechender Gewöhnung und auf Wunsch, mit Keller- und Vogelspinnen. Hierfür halten wir verschiedene Exemplare direkt in der Praxis vor.

Beispiel Höhenangst: Anfangs Konfrontation mit Hilfe eines computersimulierten Höhentrainings (VR-Brille). Anschließend Exposition in vivo, das heißt auf hohen Gebäuden, zum Beispiel Hochhäusern, Brücken, Türmen und Glasfahrstühlen.

Beispiel Angst vor Spritzen: Betrifft häufig eine Fehlregulation des autonomen Nervensystems, weswegen sich das Erlernen der Methode der angewandten Anspannung („Applied Tension“) empfiehlt, um Ohnmachtsanfällen vorzubeugen. Weiter graduierte Konfrontation mit Bildern und Filmen sowie in vivo, zum Beispiel Impfen gehen. Hierfür arbeiten wir eng mit auf Angstpatienten spezialisiertem medizinischen Fachpersonal zusammen.

Beispiel Flugangst: Exposition in sensu (zum Beispiel sich vorstellen, in ein Flugzeug zu steigen) sowie mit Hilfe von Bildern, Filmen und virtueller Realität (Flugsimulator). Schließlich in vivo, das heißt auf dem Flughafen und im „echten“ Flugzeug. Ergänzend interozeptive Konfrontationsübungen, um die Angst vor Schwindel, Erstickungsgefühlen, Kurzatmigkeit und Kontrollverlust zu verlieren. Unsere enge Zusammenarbeit mit entsprechenden Anbietern gegen Flugangst (Anbietern von Flugsimulatoren, Fluggesellschaften etc.) erlaubt schnelle und nachhaltige Hilfe.

Beispiel Angst vor dem Erbrechen: Konfrontation mit den angstauslösenden Reizen, zum Beispiel dem Geruch und Essen bisher vermiedener Lebensmittel. Hierdurch kognitive Restrukturierung, sodass gelernt wird, dass die oft erlebte Übelkeit fast immer ein körperliches Angstsymptom und kein Vorbote für baldiges Erbrechen ist.

Schockmomente müssen Sie in unserer Therapie nicht befürchten. Expositionen sollten immer von Experten durchgeführt werden. Wir haben das spezialisierte Wissen und die Erfahrung, Expositionen richtig einzusetzen und behutsam nach Ihren persönlichen Bedürfnissen aufzubauen.

Anhaltende Erfolge

Weitere Module der Therapie unterstützen während und nach der Behandlung die langfristige Verankerung der erreichten Erfolge, zum Beispiel die Teilnahme an einer Gruppentherapie mit gleichermaßen Betroffenen. Erinnerungen und Feedback über Textnachrichten und E-Mails sowie zeitlich nachgelagerte Angebote zur Rückfallprophylaxe und Erhaltungstherapie, sind ebenfalls selbstverständlicher Bestandteil unseres umfassenden Therapieangebotes. Wir lassen Sie nicht allein. Und sind auch nach der Therapie jederzeit für Sie da.

Wir befreien Sie von Ihrer Angst.

Häufig wird der Begriff „Therapie“ als bloße Behandlung von Symptomen verstanden. Kognitive Verhaltenstherapie aber ist genau das Gegenteil davon. Die tieferliegenden, oft biographischen Kontexte der Symptomatik werden zugänglich gemacht. Hierdurch wird oft in kurzer Zeit eine nachhaltige Befreiung von den Ängsten und anderen Beschwerden erreicht.

Feel free.